Eine Gruppe von Umweltaktivisten in Frankreich macht mit einem kühnen Vorstoß auf sich aufmerksam: Kreuzfahrten sollte es nicht geben.
Die Einwohner von Marseille, Frankreich, gehen gegen die Kreuzfahrtindustrie vor, weil sie sich zunehmend Sorgen über die Umweltverschmutzung durch Kreuzfahrtschiffe machen. Diese riesigen Schiffe stoßen Schadstoffe aus, die bei den Anwohnern zu gesundheitlichen Problemen führen. Die Aktivisten setzen sich nicht mehr nur für sauberere Häfen ein, sondern fordern die Abschaffung der Kreuzfahrtschiffe, die sie für unnötig und umweltschädlich halten.
Eine Studie der Nichtregierungsorganisation Transport & Environment ergab, dass die 75 Kreuzfahrtschiffe, die Marseille im Jahr 2022 anlaufen, mehr Stickoxide ausstoßen als ein Drittel der gesamten zugelassenen Pkw-Flotte der Stadt, und fast doppelt so viele Schwefeloxide. Daher verweisen die Aktivist:innen darauf, dass die Emissionen dieser Schiffe in erheblichem Maße zur Luftverschmutzung in Marseille beitragen, wobei über 1.000 Todesfälle pro Jahr auf die Feinstaubbelastung zurückzuführen sind.
Die Gruppe „Stop Croisières“ (Stoppt die Kreuzfahrten), die von ähnlichen Initiativen in Venedig und Barcelona inspiriert wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, die Kreuzfahrtindustrie aufgrund ihrer Umweltauswirkungen weltweit zu stoppen. Sie haben Proteste, rechtliche Schritte und öffentliche Konferenzen organisiert, um Unterstützung für strengere Vorschriften und mögliche Verbote während der Hauptverschmutzungszeiten zu gewinnen.
Die Stadtverwaltung von Marseille befürwortet strengere Vorschriften, hat sich aber nicht für ein vollständiges Verbot ausgesprochen. Venedig und Barcelona haben zur Verbesserung der Luftqualität teilweise Einfahrverbote für große Kreuzfahrtschiffe in die Innenstädte verhängt.
m Mittelpunkt der Debatte stehen die wirtschaftlichen Gewinne im Vergleich zu ihren Umweltbelastungen. Aktivisten argumentieren, dass die wirtschaftlichen Vorteile überbewertet werden, da viele Kreuzfahrtpassagiere nur eine begrenzte Zeit in der Stadt verbringen. Die Befürworter der Branche verweisen auf praktische Lösungen, wie etwa sauberere Kraftstoffe.
Während die Diskussionen weitergehen, arbeiten Anwohner:innen und Aktivisten:innen mit anderen Städten zusammen, um die Probleme der Kreuzfahrtindustrie weltweit anzugehen.
Quelle: https://www.thenation.com/article/world/cruise-ships-marseille-stop-croisieres/
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