Die Selk’nam wurden im 19. Jahrhundert von den Kolonisatoren fast ausgerottet, und jahrelang wurde ihre Existenz geleugnet. Jetzt hoffen sie, dass sie endlich ihre Rechte als eines der ursprünglichen Völker Chiles einfordern können.
Für die Selk’nam war das 19. Jahrhundert in Chile eine Zeit des Schreckens, über die man allerdings wenig hört. Bis vor drei Wochen ignorierte die Regierung offiziell die Geschichte und das Schicksal dieses Volkes. Jetzt nicht mehr. Am 5. September erkannte der Nationalkongress mit 117 Stimmen bei einer Enthaltung die Selk’nam als eines der elf ursprünglichen Völker Chiles an.
Die Entscheidung kommt zwar spät, aber sie befreit die 1.144 Personen, die sich bei der letzten chilenischen Volkszählung 2017 als Angehörige der Selk’nam deklariert hatten, aus der Ungewissheit.
Im Rahmen der offiziellen Anerkennung der Selk’nam bedauerten einige Parlamentsmitglieder die Rolle, die der chilenische und der argentinische Staat bei der Serie von Massakern an indigenen Völkern gespielt haben.
Molina hat als Präsidentin der Gemeinschaft Covadonga Ona Selk’nam den vierjährigen Prozess zur offiziellen Anerkennung geleitet. „Jetzt kommt eine Phase, in der wir zumindest rechtlich anerkannt werden“, sagt sie.
„Wir sind in diesem Land nicht mehr ausgestorben. Wir können mit Sicherheit sagen, dass wir Selk’nam sind, ohne dass man uns beschuldigt, uns ausschließt oder uns die Vertretung verweigert. Ich bin meinen Vorfahren, meiner Familie und so vielen Menschen dankbar, die uns auf unserem Weg unterstützt haben, und ich freue mich, diese gute Nachricht nach Feuerland zu bringen.“
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